Kuckucksmühle

Erbaut ca. 16. Jahrhundert

Holzrelief Kuckucksmühle

Holzrelief von H. Gröschel

  • Die Kuckucksmühle dürfte erst im 16. Jahrhundert, wohl vor 1578, vor dem Forchheimer Tor als „Obere Mühle” entstanden sein.
  • 1632 wurde sie, wie große Teile der Stadt, im 30jährigen Krieg zerstört.
  • Sie war als „Stadtmühle vor dem Tor“ oder als „Kuckucksmühle“ bekannt und wurde als unterschlächtige* Mühle mit einem Mahlgang betrieben.
  • Angetrieben wurde sie von dem Wasserzufluss aus dem Mühl- oder Feuerweiher auf der anderen Straßenseite, wo heute das Kriegerdenkmal zu finden ist.
  • Dieser Weiher erstreckte sich in der Rundung der nördlichen und östlichen Stadt- und Judenfriedhofsmauer bis zur ehemaligen Badgasse, der heutigen Bahnhofstraße.
  • Der Schlangenbach, aus Igelsdorf kommend, füllte den nördlichen Teil des Stadtgrabens und den Stauweiher, der als Wasserreservoir diente.
  • Das Abwasser floss unter dem Mühlrad in das Gießbecken, dem heutigen Gießbeckplatz.
  • 1812 war der Weiher schon größtenteils versandet.
  • 1852 wurde die Kuckucksmühle beschrieben als ein „eingädiges (= eingeschossiges) Wohnhaus mit Mühlgerechtigkeit und radizierter (= bezogen auf ein Recht: mit einer Immobilie verbunden) Branntweinbrennerei-Gerechtigkeit. Die unterschlächtige Mahlmühle mit einem Mahlgang befindet sich im Haus. Zum Anwesen gehören noch eine angebaute Scheune, ein Branntweinhäuschen und Hofraum“.
  • Die Mühle arbeitete bis 1888.
  • Erst kurz vor 1900 wurde das Gießbecken in Sandstein gefasst und überbrückt.
  • Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 40er bis Anfang der 60er, befand sich in der ehemaligen Mühle eine Mosterei.
Kuckucksmühle um 1810

Kuckucksmühle um 1810 (Federzeichnung von M Knöttner als originalgetreue Wiedergabe einer Bleistiftzeichnung von J. C. J. Wildner)

  • 1976 wurde das Gebäude vollständig abgebrochen.
  • Die heutige kleine Anlage „Am Friedhof” befindet sich auf dem trocken gelegten Mühlweiher.

* Bei unterschlächtigen Mühlen ist das Mühlrad in den Wasserlauf eingehängt. Das Wasser fließt unter dem Rad in einem Kropf durch. Der Kropf ist eine Führung. Sie verhindert, dass Wasser unterhalb und seitlich der Schaufeln abfließt, ohne das Rad anzutreiben. Aufgrund der eher simplen Bauweise sind unterschlächtige Wasserräder die älteste Form der Wasserräder.

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